Gehaichnisort Heilbrünnchen Emmelshausen
Wo es aus der Erde sprudelt
Mein Gehaichnisort von Claudia Vogt, Mitarbeiterin Tourist-Information Hunsrück-Mittelrhein
Einer der Orte, zu welchen es mich immer wieder zieht, liegt am südlichen Ortsrand von Emmelshausen: das Heilbrünnchen mit der Marienkapelle. Hier kann ich einfach ausruhen und dem Rauschen der eisenhaltigen Quelle lauschen.
Der Legende nach zog der schottische Königssohn Wendelinus als Hirte mit seiner Herde durchs Land. Als er eines Abends seine Schafe durch das Tal trieb, fand er keine Wasserstelle vor. Ohne Zögern, fest auf Gottes Hilfe vertrauend, stieß er seinen Stab in die Wiese und sogleich sprudelte eine Quelle hervor. An dieser Stelle baute man daraufhin einen Bildstock mit dem Standbild des Heiligen Wendelinus. Die Quelle wurde oft von Kranken ausgesucht, man sprach dem Wasser eine heilende Wirkung auf Augenleiden zu. Nachdem zwischen 1850 und 1860 Basselscheider Bürger den Bildstock durch eine kleine Kapelle ersetzten, nahm die Zahl der Pilger ständig zu. Im ersten Weltkrieg stiftete ein Hilfesuchender eine Marienstatue und die Verehrung trat zugunsten der Gottesmutter in den Hintergrund.
Wenn man heute in Emmelshausen vom „Heilbrünnchen“ spricht, ist vordergründig eine zweite Quelle gemeint. Die mineralhaltige Quelle unterhalb des Kapellchens ist eine der zahlreichen mineralhaltigen Quellen im Hunsrück.